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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 200

1908 - Halle a. S. : Schroedel
200 Das Deutsche Reich. Indien 350, Brasilien 190, Australien 180, Chile 150, niederländisch Indien 140. Aus alle übrigen Länder entfällt der Rest, Vio der Einfuhr. Die gesamte Ausfuhr 1906 betrug über 6 Milliarden M. Die Hauptab- nehmer nnsrer Waren sind England 1/e = 1000 Mill. M., Österreich- Ungarn Vio = 650 und die Union 1/i0 = 650. Darauf folgen Niederlande 450 Mill. M. Italien 250 Mill. M. Rußland 400 „ „ Dänemark 200 „ Frankreich 400 „ „ Schweden 180 „ die Schweiz 350 „ „ Argentina 170 „ " Belgien 350 „ „ brit. Indien 100 „ „ Diese Länder nehmen also insgesamt 4/5 unsrer Ausfuhr auf. B. Der deutsche Außenhandel führt ein 1. die uns fehlenden Nahrungs- und Genußmittel, wie Kolouialwaren, Getreide, Vieh und 2. vor allem die Rohstoffe, wie Baumwolle, Wolle, Seide, Erze, die die Industrie gebraucht, 3. Fabrikate. — Die Gesamteinfuhr bewertete sich 1906 auf mehr als 8 Milliarden M. Ausgeführt wurden die Fabrikate sowie Rohstoffe aus- wärtiger Industrie im Werte von 6 Milliarden M. Der Mehrbetrag der Einfuhr ist kein ungünstiges Zeichen, weil dieser Ausfall durch Frachtdienst, Kapitalanlagen im Auslande sowie durch den Besitz ausländischer Wertpapiere, die allein mehr als! Milliarde Mark Zinsen in unser Vaterland bringen, mehr als ausgeglichen wird. Übersicht des Eigenhandels 1906, in Milliarden Mark. Staaten Einfuhr Ausfuhr Insgesamt 1 Großbritannien 11 8 19 2 Deutsches Reich 8 6 14 3 Vereinigte Staaten 5 7 12 4 Frankreich 4 4 8 5 Niederlande 4 3 7 6 Belgien 3 2 5 Der Gesamtwert uusres Hände! s betrug 1906 14 Milliarden M. Das Deutsche Reich ist der zweite Handelsstaat der Erde. C. Handel und Verkehr bedienen sich als Mittel hauptsächlich der Schiffahrt, der Eisenbahnen, der Post, Telegraphen und der Fernsprecher. Die deutsche Handelsflotte hat sich vorzugsweise seit 1871 stark entwickelt. Sie nimmt die zweite Stelle in den Klotten der Erde ein. Anteil an der Leistungsfähigkeit der Welthandelsflotte in % 1906/7. England 48 Norwegen 4v2 Dentsches Reich 11 Frankreich 4 Vereinigte Staaten 8 Italien, Rußland, Japan je 3 Die deutsche Reederei besitzt die größten und s chnellsten Dampferderwelt. Der überseeische Verkehr wird durch deutsche Dampfergesellfchafteu „Norddeutscher Lloyd" in Bremen, die Hamburg-Amerika- Linie, von denen jede Reederei eine größere Ozeandampferflotte besitzt, als z. B. Rußland und Österreich zusammengenommen, den Weltpost verkehr und durch deutsche Dampferlinien, die vom Reiche unterstützt werden, wesentlich gefördert. Das dichteste Netz weist das Becken des Atlantischen

2. Allgemeine Erdkunde - S. 226

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 226 — Staatsverwaltung durch gewählte Vertreter mitzuwirken, so bildet der Staat eine eingeschränkte oder konstitutionelle Monarchie (Preußen, England, Italien u. a.). — Den Monarchien stehen die Republiken (von lat. res publica, öffent- liche Angelegenheit, Gemeinwesen) gegenüber. In ihnen wird gegenwärtig die Regierungsgewalt durchweg durch vom Volke gewählte Vertreter ausgeübt; auch das Staatsoberhaupt (Präsi- dent) wird auf bestimmte Zeit gewählt. Eine solche Republik heißt eine demokratische (von gr. demos, Volk; Schweiz, Frank- reich, alle selbständigen Staaten Amerikas). In manchen Republiken früherer Zeit beschränkte sich die Wahl der mit der Macht bekleidete:: Personen auf die Glieder weniger Familien. Ein solcher Staat ist eine aristokratische Republik (von gr. äristos, der Beste; die alte römische Republik, die meisten Republiken Italiens im Mittelalter). Wenn zwei oder mehrere unabhängige Staaten sich aus politischen Gründen zusammenschließen, ohne dabei ihre volle Selbständigkeit auszugeben, so entsteht ein Staatenbund (Drei- bund: Deutschland, Osterreich-Ungarn, Italien). Verzichten bei einer Vereinigung mehrerer gleichberechtigter Staaten diese auf wesentliche Rechte, um sie einer genieinsamen Regierung zu über- tragen, so bilden sie einen Bundesstaat. Jeder Einzelstaat desselben behält zwar in den meisten inneren Angelegenheiten seine Selbständigkeit, gibt sie aber in der äußern Politik auf und gehört damit völkerrechtlich nicht mehr zu den vollkommen unab- hängigen Staaten. Ein Bundesstaat kaun monarchisch (Deutsch- land) oder republikanisch sein. Im letzteren Falle nennt man ihn föderative Republik (von lat. foedus, Buud; Schweiz, Ver- einigte Staaten, Brasilien, Argentinische Republik). Als Großmacht bezeichnet man ein Staatswesen, das in politischen und wirtschaftlichen Dingen einen ausschlaggebenden Einfluß auf die benachbarten Völker auszuüben vermag. _ Früher, als noch Söldnerscharen und Hilfstruppen vielfach die Kriege führten, konnten auch kleinere Staaten eine solche Stellung ein- nehmen. Da aber gegenwärtig die Wehrkraft des Staates im eigenen Volke beruht, bedarf ein Staat zur Großmachtstellung auch eines größeren Landes mit genügendem Menschenmaterial. Für Großmacht setzt man deshalb setzt wohl den Ausdruck Groß- staat. Als Großstaaten gelten gegenwärtig folgende.- Deutsch- land, Rußlaud, Osterreich-Ungarn, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Vereinigten Staaten von Amerika, Japan und China. Viele Staaten haben Außenbesitzungen, die außerhalb ihrer Grenzen liegen und ihnen politisch nicht eingegliedert sind, über die sie aber Hoheitsrechte ausüben. Wenn diese Besitzungen dem Mutterstaate benachbart sind, nennt man sie Nebenländer (Sibirien, Mongolei, Mandschurei, Tibet, Island); die Übersee- ischen heißen Kolonien. Die größten Außenbesitzungen haben (nach v. Juraschek, geogr.-stat. Tabellen 1906):

3. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 14

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
14 Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. 1795 1797 — 1840 1799 — 1801 1800 1804 1805 1805, 2. Dez. 1806 3. Vom Sturze 1806— 1807 1806, 14. Okt. 1807, 8. Febr. 14. Juni 9. Juli 1808 — 1812 1809 1810,19. Juli 1812 1813— 1815 1813, 16-, 180 und 19. Okt. j 1814 Dritte Teilung Polens. Preußen erwirbt Neu-Ostpreußen und Neu-Schlesien. Friede zu Basel zwischen Preußen und Frankreich. Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen. Zweiter Koalitionskrieg. Napoleon besiegt bei Marengo die Österreicher. Napoleon, Kaiser der Franzosen. Franz I., Kaiser von Österreich. Dritter Koalitionskrieg. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz. Napoleon siegt über die Kaiser Alexander von Rußland und Franz von Österreich. Stiftung des Rheinbundes. Napoleon Protektor desselben. Auflösung des Deutschen Reichs. Preußens bis zu seiner Wiederherstellung durch den Wiener Kongreß. 1806—1815. Krieg Frankreichs gegen Preußen und Rußland. Niederlagen Preußens bei Jena und Auerstedt. Unentschiedene Schlacht bei Pr. Eylau. Niederlage der Russen bei Friedland. Friede zu Tilsit zwischen Preußen und Frankreich. Preußens Wiedergeburt. Reformen im Staate durch Stein und Hardenberg, im Heere durch Scharnhorst. Krieg Österreichs mit Frankreich. Napoleon wird (im Mai) bei Aspern geschlagen, siegt (im Juli) bei Wagram. Tod der Königin Luise. Stiftung der Universität zu Berlin. Napoleons Zug nach Rußland. Seine Siege bei Smolensk, Boro-dino und an der Beresina. 30. Dezember Dorks Neutralitätsvertrag zu Tauroggen. Freiheit skriege. 1813 (im Mai) Niederlagen der Verbündeten bei Groß-Görschen und Bautzen. 23. August Schlacht bei Groß-Beeren. Bülow besiegt Oudinot. 26. August Schlacht an der Katz6ach. Blücher besiegt Macdonalt). 26./27. August Schlacht bei Dresben. Napoleon besiegt Schwarzenberg 29. August Schlacht bei Kulm. Banbamme, von Russen und Österreichern aufgehalten, wirb am 30. August bei Nollenborf von Kleist geschlagen und gefangen. 6. September Bülow siegt über Ney bei Deunewitz. 3. Oktober 3)ork erzwingt den Übergang über die Elbe bei Wartenburg. Völkerschlacht bei Leipzig. Deutschland wirb bis zum Rheine befreit. Krieg in Frankreich. Napoleon wirb in der Schlacht bei Laon von Blücher, bei Arcis-sur-Aube von Schwarzenberg geschlagen.

4. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 15

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Vom Wiener Kongreß bis zur Gegenwart. 15 1815,16.Juni 18. Juni 1814 — 1815 Einzug der Verbündeten in Paris. Erster Pariser Friede. Blücher wird bei Ligny von Napoleon geschlagen. Schlacht bei Belle-Alliance. Napoleon von Blücher und Wellington vollständig besiegt. Zweiter Pariser Friede. Durch den Wiener Kongreß erfolgt die Neuordnung der europäischen Verhältnisse. 4. $tuit Wiener Kongreß bis zur Gegenwart. 1815 — 1866 1830 1834 1840— 1861 1848 1849 1850 1852 1861 — 1888 1862 1864 1866 1870— 1871 1870 1871 Der Deutsche Bund. Juli-Revolution in Paris. Der „Bürgerkönig" Louis Philipp kommt auf den Thron. Fast alle deutschen Staaten außer Österreich gehören dem Zollverein an. Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1 Februar-Revolution in Paris. Frankreich wird eine Republik. Märzaufstand in Berlin. Nationalversammlung in Frankfurt a. M. Franz Joseph wird Kaiser von Österreich. Friedrich Wilhelm Iv. lehnt die Kaiserkrone ab. Verfassung in Preußen durch Friedrich Wilhelm Iv. gegeben. Napoleon Iii. wird Kaiser der Franzosen. Wilhelm I., König von Preußen. Bismarck wird Minister-Präsident. Dänischer Krieg. Erstürmung der Düppeler Schanzen (18. April), Übergang nach Alsen. Deutsch-österreichischer Krieg. 3. Juli Schlacht bei Königgrätz. Wilhelm I. besiegt die Österreicher unter Benedek. Gründung des Norddeutschen Bundes. Der Deutsch-französische Krieg. 4. Aug. Schlacht bei Weißenburg. Der Kronprinz von Preußen schlägt die Vorhut Mac Mahons. 6. Aug. Schlachtbeiwörth. Der Kronprinz schlägt Mac Mahon selbst. Schlacht bei Spichern. Die Vorhut der französischen Rheinarmee wird geschlagen. 14., 16. und 18. Aug. Schlachten bei Metz (Colombey u. Nouilly, Vionville u. Mars la Tour, St. Privat u. Gravelotte). 1. Sept. Schlacht bei Sedan. Die Armee Mac Mahons eingeschlossen und geschlagen. 2. Sept. Übergabe von Sedan. Napoleon gefangen. 28. Sept. Übergabe von Straßburg. 27. Okt. Übergabe von Metz. Schlachten bei Le Mans, St. Quentin, an der Sifaine.

5. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 12

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
12 Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen dis zur Gegenwart. 1685 1688 — 1713 1688 — 1697 1701, 18. Jan. 1701 — 1714 1704 1705 — 1711 1706 1711 — 1740 1713 1700 — 1721 1700 1703 1709 1713 — 1740 1720 u. 1721 Aufhebung des Edikts von Nantes. Die Refugies erhalten Aufnahme in Brandenburg. Friedrich Iii., Kurfürst von Brandenburg, seit 1701 als Friedrich I. König in Preußen. Pfälzischer Krieg (3. Raubkrieg). Friedrich I. von Preußen krönt sich zum Könige. Der Spanische Erbfolgekrieg. Schlacht bei Höchstädt. Die Franzosen werden durch Eugen und Marlborough aus Deutschland vertrieben. Kaiser Joseph I. Schlacht bei Turin. Die Franzosen werden aus Italien und durch die Schlacht bei Ra millies aus einem Teile der spanischen Niederlande vertrieben. Kaiser Karl Vi. Friede zu Utrecht. Der Kaiser erhält von Spanien die Niederlande, Mailand, Süditalien und Sardinien. Der Nordische Krieg. Schweden gegen Dänemark, Rußland, Polen und Sachsen. Karl Xii. zwingt Dänemark zum Frieden, siegt bei Narwa über die Russen. St. Petersburg durch Peter den Großen gegründet. Schlacht bei Pultawa. Karl Xii. von Peter dem Großen geschlagen. Rußland wird an Schwedens Stelle die nordische Großmacht. Friedrich Wilhelm I. Friede zu Stockholm und Nystädt. Schweden tritt Jngermanland, Estland und Livland an Rußland, Vorpommern südlich von der Peene an Preußen, Bremen und Verden an Hannover ab. Iiii. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Groszen bis zur Gegenwart. 1740 — 1786 1740 — 1780 1740— 1742 1742 1744 1745 1745 1. Das Zeitalter Friedrichs des Groszen. Friedrich Ii. der Große. Maria Theresia. Erster Schlesischer Krieg. Friedrich siegt bei Mollwitz und Czas-lau. Im Frieden zu Breslau wird Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Preußen abgetreten. Kaiser Karl Vii. (Wütelsbacher). Zweiter Schlesischer Krieg. Die Preußen siegen bei Hohenfriedberg, Soor, Katholisch - Hennersdorf und Kesselsdorf. Im Frieden zu Dresden behauptet Friedrich Schlesien.

6. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 16

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
16 Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. 1871,18. Jan. Wilhelm I. wird im Schlosse zu Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. 10. Mai Friede zu Frankfurt a. M. 1874 Gründung des Weltpostvereins. 1883 Dreibund zwischen Deutschland, Österreich und Italien. Krankenkassengesetz. 1884 Beginn der Erwerbung deutscher Kolonieen. Unfallversicherung der Arbeiter. 1888, 9. März Tod Kaiser Wilhelms I. 15. Juni Tod Kaiser Friedrichs Iii. Thronbesteigung Wilhelms Ii. 1889 Alters- und Jnvaliditätsversicherung. 1893 Mitteleuropäische Zeit eingeführt. 1895 Kaiser-Wilhelm-Kanal vollendet. Buchdruckerei des Waisenhauses in Halle a. S.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 62

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
62 Sechster Abschnitt. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zum Tilsiter Frieden 1786 — 1807. in der sogenannten „ Drei - Kais er - Schlacht" besiegen. Haugwitz kehrte auch jetzt nicht sofort nach Berlin zurück, sondern ließ sich von Napoleon zu Schönbrunnx) ein Schutz- und Trutzbündnis aufdrängen: Preußen sollte Ansbach an Bayern abtreten und dasür von Napoleon Hannover annehmen. Der König mußte, um einen Krieg mit Frankreich zu vermeiden, den Vertrag bestätigen. Seitdem stand Preußen vollständig vereinsamt da. Es erfuhr sogar von England eine Kriegserklärung, während es an Frankreich einen Bundesgenossen gewonnen hatte, der nur sein Verderben ins Auge faßte und es mit der größten Mißachtung behandelte. Als Napoleon den Rheinbund stiftete, machte er Preußen davon nicht einmal eine Mitteilung, als aber Preußen bald darauf einen ähnlichen Bund in Norddeutsch (ant) zusammenzubringen bestrebt war, arbeitete er im geheimen diesen Bemühungen entgegen. Schließlich stellte Napoleon bett Engländern, ohne sich vorher mit dem preußischen Kabinett zu verständigen, die Rückgabe Hannovers in Aussicht. So wurde das Verhältnis zwischen Preußen und Frankreich unhaltbar. Auf das Drängen der Kriegspartei, an deren Spitze Prinz Louis Ferdinand stand, entschloß sich der König endlich zum Kriege. England und Rußland versprachen Hilfe. 2. Ter unglückliche Krieg Preußens und Rußlands 1806-7 gegen Frankreich 1806—7. Obgleich Preußen zunächst allein den übermächtigen Franzosen gegenübertreten mußte, wurde nicht einmal die ganze Armee auf den Kriegsfuß gesetzt, so daß der König nur mit 130000 Mattn, zu betten noch 20000 Sachsen kamen, ins Feld rücken konnte. Dennoch erwartete man, namentlich in den Kreisen der jüngeren Offiziere, einen leichten Sieg. Die Hauptmacht der Preußen stand unter dem Herzoge Karl (Wilhelm Ferdinand) von Braunschweig und dem Fürsten von Hohenlohe zwischen Weimar und Jena, als Napoleon mit Übermacht aus dem Mainthal herüberdrang, der Prinz Louis Ferdinand aber mit dem Vortrabe bei Saalfeld, um dem Feinde den Weg durch das Saalethal zu versperren. Aber sein Corps wurde am 3 0. Oktober zerspreugt, der Prinz selbst fiel. Darauf beschloß der Herzog von Branttschweig bett Rückzug ttach der Unstrut. Hohenlohe . cftbr. sollte bei Jena bett Rückzug becken. Hier würde er am 14. Oktober 1806 bnrch Napoleon selbst angegriffen und ttach tapferer Gegenwehr von der breintal stärkeren Übermacht vollstänbig geschlagen. Art bemselben Tage kämpfte der Herzog von Braunschweig bei Auerstäbt gegen Davont; als im entscheibenben Augenblicke der Schlacht der Herzog eine Verwunbnng erlitt, die ihm beibe Augen raubte, befahl der König bett Rückzug, der in guter Orbnung angetreten würde. Unter- 1) Schönbrunn liegt nahe bei Wien.

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 69

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Ki. Die Befreiungskriege. b9 durch die Zeitungen erhielt, blieb in seiner Stellung. Unterstützt von dem Oberpräsidenten der Provinz Preußen v. Auerswald und dein Gumbinner Regierungspräsidenten v. Schön, ging Jork vielmehr daran, in jener Provinz eine allgemeine Volksbewaffnung vorzubereiten, damit Preußen neben Rußland als eine selbständige Macht in den Kampf eintreten könne. Stein, der nach seiner Ächtung nach Rußland geflohen war, berief als Beauftragter des Kaisers Alexander die preußischen Stände, und diese beschlossen, die Provinz in Kriegsbereitschaft zu setzen. Es wurden gegen 25000 Mann ausgehoben, unter denen sich 3000 Freiwillige befanden;, von je 25 Seelen war ein Mann unter die Waffen getreten. Um sich der drückenden Nähe der Franzosen zu entziehen, hatte der König sich in aller Stille von Potsdam nach Breslau begeben. Von hier aus schloß er zu Kialifch1) ein Bündnis mit Rußland, dem bald auch England und Schweden beitraten. Aut 10. März 1813 stiftete isi3 der König den Orden des eisernen Kreuzes; am 17. ordnete er die Errichtung der Landwehr und des Landsturmes an und erließ an demselben Tage den „Aufruf an mein Volk", durch welchen er alle zum Kampfe gegen den allgemeinen Feind aufrief. Wenige Tage darauf erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich. Im ganzen Lande begannen die Rüstungen, und bald hatte Preußen bei einer Bevölkerung von 5 Millionen Seelen 270000 Mann unter den Waffen. Neben den regulären Truppen wurden Freischaren gebildet, unter denen die schwarzen Jäger Lützows die bedeutendste wurden. in. Die Befreiungskriege 1813—15. Isis-, 1. Bis zur Kriegserklärung Österreichs au Frankreich. Währenddessen hatten die Russen unter Wittgenstein und Tschernitschess, vereinigt mit den preußischen Truppen unter 2)ork und Bülow, die Oder überschritten. Die Franzosen räumten Berlin iirtb gingen hinter die Elbe zurück. Als sie den Versuch machten, von Magdeburg aus Berlin wieder zu nehmen, wurden sie von Aork und Wittgenstein in den Gefechten bei Möckerns zurückgeworfen. Napoleon hatte von Paris aus, wohin er nach der Schlacht an der Berefina seiner Armee vorausgeeilt war, auf das eifrigste gerüstet. In den letzten Tagen des April erschien er wieder bei den Truppen in Thüringen. Die Verbündeten waren inzwischen von Schlesien nach Sachsen 1) Kalisch an der Prosna liegt auf der polnisch -posenschen Grenze. 2) Dieses Möckern liegt östlich von Magdeburg.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 28

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Vierter Abschnitt. Der preußisch-örandenburgische Llaal öis zur Erhebung Preußens zum Königreich 1618 — 1701. I. Georg Wilhelm 1619—40. /Aeorg Wilhelm, der seinem Vater Johann Sigismund 1619 folgte, Vlj übernahm die Regierung unter den mißlichsten Verhältnissen. In Preußen konnte er nur nach jahrelangem Bemühen und durch große Geldopfer die Belehnung von Polen erlangen; die clevischen Besitzungen wurden ihm durch die katholische Partei streitig gemacht; in den Marken verweigerten ihm die Stände die Mittel zu einer ausreichenden Kriegsrüstung; überall traten die Lutheraner heftig gegen ihn aus. Das Schlimmste dabei war, daß Georg Wilhelm selbst der Festigkeit des Charakters, wie sie der eben ausbrechende dreißigjährige Kriegs von dem Regenten forderte, vollständig entbehrte. Als Tilly und Wallenstein nach der völligen Niederwerfung von Süddeutschland auch Norddeutschland bedrohten, fand Georg Wilhelm nicht den Muth, offen auf die Seite der Evangelischen zu treten, sondern erklärte sich, von seinem katholischen Minister Adam v. Schwarzenberg geleitet, für neutral und verdarb es dadurch natürlich mit allen. Rücksichtslos durchzogen die evangelischen wie die katholischen Heere plündernd und verwüstend seine Lande. Auch als in Preußen König Gustav Adolf von Schweden bei Pillau landete und diesen wichtigen Punkt besetzte, um von da aus das polnische Preußen anzugreifen, konnte sich Georg Wilhelm, der zwar der Glaubensgenosse und Schwager des Schwedenkönigs, aber auch der Lehnsmann Polens war, wieder nicht entschließen, der Aufforderung des Erstern zu folgen und in dem Kampfe kräftig Partei zu ergreifen. Ebenso trat der Kurfürst, als Gustav Adolf 1630 zum Schutze der evangelischen Sache in Deutschland selbst erschien, nur ungern und zögernd auf die Seite des Königs und der Glaubensgenossen. Bald nach dem Tode des Schwedenkönigs (1632) 1) Der dreißigjährige Krieg 1618 — 48.

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 73

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Befreiungskriege. 73 jenen feiner Gegner warf. Wenn anch nicht immer Sieger, so brachte er doch den Verbündeten empfindliche Verluste bei. Zuletzt wurde er von Blücher bei Laon,1) von Schwarzenberg bei Arcis an der Aube zurückgeworfen. Jetzt ersah er seine Rettung nur noch in dem verzweifelten Wagnisse, sich in den Rücken der Verbündeten zu werfen, um sie dadurch zum Rückzüge zu zwingen. Die Verbündeten ließen Napoleon, um ihn zu täuschen, nur eine kleine Abteilung folgen, setzten aber selbst ihren Marsch auf Paris fort. Nach der Erstürmung des Montmartre durch Blücher ergab sich die französische Hauptstadt am 31. März, und Friedrich Wilhelm und Alexander hielten ihren Ein- 31- zug. Zu spät hatte Napoleon seinen Irrtum eingesehen und war seiner Hauptstadt zu Hilfe geeilt. Der französische Senat erklärte ihn für abgesetzt und ries die Bourbonen — Ludwig Xviii., den nächst-jüngern Bruder Ludwigs Xvi. — auf den Thron zurück. Napoleon erhielt die kleine Insel Elba2) als Aufenthaltsort und souveränes Fürstentum zugewiesen. Mit Frankreich schlossen die Verbündeten am 30. Mai 1814 den ersten Pariser Frieden, durch welchen den 18utt Franzosen die Grenzen von 1792, sogar mit einigen Erweiterungen, zugestanden wurden. 5. Napoleons Rückkehr; die Kämpfe der Hundert Tage 1815. 1815 Die Monarchen und ihre Diplomaten waren aus einem Kongresse zu Wien versammelt, um über die zukünftige Gestaltung Europas, insbesondere Deutschlands, zu beraten, als im März 1815 die Nachricht eintraf, daß Napoleon Elba verlassen habe und in Frankreich gelandet sei. Die unsinnige Regierung der Bourbonen, welche die alten Zustände, wie sie vor 1789 gewesen waren, unverändert zurückführen wollten, hatte bald die allgemeinste Mißstimmung in Frankreich hervorgerufen. Daher wurde Napoleon überall mit Jubel empfangen, und die gegen ihn gesandten Truppen gingen zu ihm über; die Bourbonen verließen Frankreich. Vergebens aber versuchte Napoleon die Verbündeten für sich zu gewinnen; sie sprachen die Acht über ihn aus und erneuerten ihr Bündnis. Die Preußen unter Blücher, über 100000 Mann stark, waren zuerst auf dem Kampfplätze in Belgien und neben ihnen fast ebenso^tark"wellington mit englischen, hannö-verschen und holländischen Truppen. Am 16. Juni stürzte sich Napo-16. Juni leon auf Blücher und warf ihn bei Ltgnp3) trotz tapferster Gegenwehr zurück, während Ney an demselben Tage bei Quatre Bras*) kämpfte, um die Engländer an einer Unterstützung Blüchers zu hindern. Napoleon hielt Blücher für vollständig geschlagen und hoffte, 1) Laon liegt zwischen Oise und Aisne. 2) Elba liegt an der Küste von Toskana 3) Ligny liegt westlich von Namur. 4) Quatre Bras liegt südlich von Brüssel.
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